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Das Patent zur PRS 513Der PRS 513 haftet ein wenig das Flair des Besonderen an, da hier eine besondere Schaltung verwendet wird, wie der Hersteller auf seiner Webseite zu berichten weiß: Zitat: Was letztendlich dahinter steckt, wird schnell klar, wenn man einmal einen Blick auf das dazugehörende Patent aus dem Jahre 2005 wirft. Hier das US-Patent 20050150364 zur 513 von PRS und Co. zum nachlesen. Für die "Faulen" nun die Quintessens: 1. GrundkonzeptDie PRS 513 ist eine HSH-Gitarre mit einer schaltungstechnischen Besonderheit. Die beiden doppelspuligen Tonabnehmer bestehen aus zwei Spulen, die jeweils eine Anzapfung bei 55 bis 80% der Windungen haben. Über einen sogenannten Mode-Switch können jetzt drei Stellungen aktiviert werden:
Hier ein Bild einer PRS 513: Bild 1: Eine PRS 513 |
2. Relative elektrische WerteSehen wir uns einmal die aus diesem Konzept resultierenden elektrischen Konsequenzen an:
Tabelle 1: Die Pickup-Modi und die relativen elektrischen Werte |
3. Es brummt (fast) nichtDer Single-Coil-Betrieb ist so ausgelegt, daß eine Zusammenschaltung mit dem Middle-PU wieder ein Humbucker-Mode ist. Die magnetische Polarität der 5 Spulen ist wie folgt:
Tabelle 2: Die magnetische Polarität der 5 Spulen der PRS 513 |
4. 13 ist die magische ZahlDer PU-Selector funktioniert wie bei vielen HSH-Gitarren. Also:
Insgesamt erhält man so 13 verschiedene Kombinationen von denen 11 Humbucker-Varianten sind. |
5. Die SchaltungEine von zwei im Patent dargestellten Schaltungsvarianten zeigt das folgende Bild: Bild 2: Eine Verdrahtungsvariante der PRS-Tonabnehmer aus dem US-Patent 20050150364. Hier existieren zwei unabhängige Mode-Switches (SW29-31 und SW26-28), wie sie in der 513 leider nicht vorhanden sind. Dort wurde alle sechs Mode-Switches in einem Blade-Switch gekoppelt. |
FazitInsgesamt betrachtet enthält dieses Patent keine wirklich bahnbrechende neue Erfindung. Hier wird lediglich eine bestimmte Verschaltung der einzelnen Spulen beschrieben, die auch koaxial angeordnet sein können. Aufgrund der oben gemachten relativen Analyse, zielt der Tap-Mode (2) klanglich in Richtung eines Single-Coils mit leicht erhöhter Ausgangsspannung, der vom Hersteller als "clear humbucking" beschrieben wird. Welcher der beiden Klangeindrücke (Humbucker oder Single-Coil) letztendlich auftritt, hängt von der Lage der Anzapfung ab. 80% geht eindeutig in Richtung Humbucker, während 55% sich klanglich in Richtung Single-Coil bewegt. Allerdings darf man bei dieser Betrachtung nicht vergessen, daß die Konstruktion immer noch einen breiten Doppelspuler darstellt. Die Höhen eines schmalen Single-Coils wird der "Clear Humbucking Mode" also nicht liefern können. Warum das so ist, kann man im Artikel "Das Klang-Mysterium der Humbucker-Modes" nachlesen. Die klangliche Variation der drei Modes dürfte nicht so stark sein und eher in den Bereich der Nuancen gehen. Vergleicht man die Mode-Schaltung a la PRS einmal mit dem sogenannten Tri-Sound-Switch, wie er bei Ibanez verwendet wurde, so scheint mir hier der Effekt wesentlich größer und sinnvoller, aber das ist auch wieder eine Frage des persönlichen Geschmacks. In jedem Fall wird hier ein spezieller Tonabnehmer benötigt, der aufgrund der notwendigen Anzapfung der beiden Spulen aufwendiger zu produzieren und damit etwas teuerer sein dürfte. Wer mit dem Gedanken spielt, seiner 513 andere Tonabnehmer zu verpassen, der sollte sehr vorsichtig sein, denn das Konzept dieser Gitarre steht und fällt mit der Verfügbarkeit dieser speziellen Doppelspuler. Ein neues Pickup zieht also zwangsläufig den Entwurf einer neuen Schaltung nach sich! Wer ein paar Erklärungen zur PRS 513 sehen und hören will, kann sich ja die folgende Demonstration von J. Hayes, dem Product Support Manager von PRS Guitars, ansehen:
Video 1: PRS 513 Demonstration mit J Hayes. |
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